, Anderer Sandra

Frühjahrsausflug 2023

Einen Bericht über unseren Frühjahrsausflug kann man, kann ich nur mit einem großen Lob und einem besonderen Dank beginnen - an unsere Vereinsmitglieder Rita und Gerhard Abel, die seit über 30 Jahren unsere Frühjahrs- und Herbstausflüge organisieren und heute insbesondere an unseren „Neuzugang“ Otti Knobloch und ihren Mann Wolgang Kobloch aus Waldbronn-Etzenrot! Dieses Programm hatte es wieder mal in sich. Es ging nach Leopoldshafen ins dortige Heimatmuseum, das in jahrzehntelanger Arbeit von einem 5-köpfigen Team unter Leitung von Wolfgang Knobloch zu einer mustergültigen Stätte der Regionalgeschichte auf- und ausgebaut wurde. Schon hier: Kompliment! Als überzeugte ÖPNV-Nutzer haben wir dennoch altersbedingt die Anreise per PKW gewählt, weil nach der Besichtigung ein Spaziergang zum historischen Hafen von Schröck=Leopoldshafen und anschließend ein gemeinsamer Ausklang im Andreasbräu auf der Agenda stand.

Und nun im Telegrammstil: Empfang im Hof des Heimatmuseums mit Gebäck und Sekt und Sonne, Einführung in die Geschichte des Hauses: ehemaliges Zollhaus mit einer Entfernung von 1,5 km zur bayrischen Grenze (!), Restaurierungserfolg mit andauernder Unterstützung der Gemeinde (!), Besichtigung der Räume: Wohn-Schlafstube, Küche, Vorratskammer und Arrestkammer (früher Verwaltungsräume), eng bestückt mit Fund- und Auktionsstücken, im 1. OG staunendes Lauschen ob der Entdeckungsgeschichte und der Einbindung der Regional- in die Kulturgeschichte Deutschlands und über die Grenzen hinaus, vorgetragen von Wolfgang Knobloch, der schon als Bub im Tiefgestade des ehemaligen Rheinlaufes Entdecktes ins Badische Landesmuseum getragen und auf diesem Weg seine Berufung gefunden hat. Liebe Otti, die Räume sind nicht zu voll, nein!, alles hat seine Berechtigung, alles muss bleiben, Keramik, Glas, Textilien, Möbel, Gemälde, Urkunden, Knochen, Werkzeuge, Tabak, Modelle, Spielzeug, Möbel (z. B. ein Fluchtschrank, noch nie davon gehört!) sowie ein Bauchfesselmetallring und Vieles mehr.

Draußen beim Spaziergang zum ehemaligen Hafen von Leopoldshafen wartete eine alte Fähre auf uns, die ehemals bei Zwingenberg den Neckar überqueren ermöglichte und mit Hilfe von großer Technik und ehrenamtlichem Einsatz für 1 erworben wurde, die aber wegen Hochwassers, es waren 10 cm zu viel im Bett, von uns nicht geentert werden konnte. Heimatmuseumsfreundeskreismitglied Jahraus öffnete uns den Blick in die Bedeutung dieses kleinen aber bedeutenden Hafens, von dem aus das Material für den Bau des Karlsruher Schlosses herbeigerollt werden konnte und von dem aus Holz nach Rotterdam und Auswanderer über Le Havre nach Nord- und Südamerika verschifft wurden. So viel Geschichte direkt vor der Haustüre! Abschluss im Andreasbräu und Wiederholung: Herzlichen Dank und große Anerkennung an Rita und Gerhard Abel sowie an Otti und Wolfgang Kobloch.

Text und Foto: Manfred Czychi